Die schöne Unbekannte

Eine vergessene Heilpflanze, die sich in unseren Gärten wohlfühlt, ist das Mutterkraut.

Während das Mutterkraut in einigen europäischen Ländern sehr geschätzt wird, wird es bei uns kaum beachtet. Mit seinen der Kamille ähnlichen Blüten ist es eine blühende Schönheit. In der Blütenmitte zeigt sich eine kleine Sonne, die sich mit einem Kranz aus weißen Blütenblättern schmückt. Gern wird das Mutterkraut in bunte Blumensträuße eingebunden.

Mutterkraut ist ein Heilkraut für das Weibliche. Seinen Ursprung hat es im Mittelmeerraum. In der Antike wurde es zur Unterstützung der Geburt und bei Gebärmutterbeschwerden eingesetzt. Daher rührt vermutlich auch sein Name: Mutterkraut – ein Kraut für die (werdenden) Mütter. Es wirkt hormonregulierend und krampflösend. Nur in der Schwangerschaft und Stillzeit wird von der Verwendung des Mutterkrautes abgeraten, wie auch Menschen mit einer Korbblütler-Allergie.

Die aromatisch duftende Schönheit ist ein kleines Wunder bei der Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen. Bereits der regelmäßige Verzehr von zwei bis vier Mutterkrautblättern täglich über einen mehrwöchigen Zeitraum kann Migränepatienten eine deutlich spürbare Linderung verschaffen.

Mutterkraut sorgt nicht nur für einen freien Kopf, sondern unterstützt als Bitterpflanze auch die Leber in ihrer Entgiftungsfunktion. Auch Fieber kann die kraftvolle Heilpflanze zum Abklingen bringen.

Neben der frischen Verwendung des Mutterkrautes kann es zusätzlich für die Teezubereitung oder auch Pulverisierung getrocknet werden. Mit dem frischen Kraut lässt sich eine heilsame Tinktur ansetzen, die bei beginnenden Kopfschmerzen oder Fieber tropfenweise eingenommen werden kann.

Mutterkraut ist eine wahre „blühende Apotheke“ in unseren Gärten, aus der wir unsere eigenen natürlichen Heilmittel selbst herstellen können.