Heilung aus der Erde

Knollig, gelblich und ein wahrer Alleskönner – die Pflanze, die ausschließlich in den tropischen Regionen der Erde zu wachsen vermag, erfreut sich nicht erst seit kurzem großer Beliebtheit in unseren Kreisen. Um 2700 v. Chr. erstmals als Heilmittel erwähnt, wird die Ingwerwurzel seit etwa 3.000 Jahren landwirtschaftlich in Indien und China angebaut – rund 2.000 Jahre später fand die vielseitige Wurzel schließlich ihren Weg zu uns.

Die Wurzelknollen, die in ihren Ausformungen teilweise an Alraunen erinnern, haben in ihrer langen Geschichte bereits in verschiedensten Varianten Anwendung gefunden.

Allem voran in der Welt der Kulinarik ist der Ingwer aufgrund seines markant-scharfen Geschmacks eine gern verwendete Zutat. Nicht zuletzt in der asiatischen Küche gilt er als unverzichtbar und wird häufig begleitend zu Gemüse-, Fleisch- und Fischspeisen, wie beispielsweise Sushi, zubereitet. Selbstverständlich eignet sich der Ingwer auch hervorragend zum Brühen wohltuender Tees.

Trotz – oder vielleicht gerade wegen – seiner Schärfe kommt der Ingwer in kleinsten Mengen auch in Süßspeisen zum Einsatz. Besonders lecker sollen auch kandierte Ingwerwürfel schmecken.

Die Wurzel, die im Volksmund auch als Ginger oder Gember bekannt ist, eignet sich jedoch nicht allein zur inneren Anwendung. Vermengt man etwas gemahlenen Ingwer mit der gleichen Menge gemahlenem Reis und kaltgepresstem Öl zu einer geschmeidigen Masse, so entsteht ein erfrischendes Peeling gegen gestresste Haut, das sich nach dem Duschen in die Haut einmassieren lässt.

Auch in medizinischer Hinsicht ist die Pflanze mit der etwa zehnmonatigen Reifezeit hochinteressant.

So wirkt der schlichte Verzehr des von innen heraus wärmenden Ingwers schmerzlindernd, regt die Verdauung an und hat einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem. Das macht ihn zum idealen Begleiter in der Erkältungszeit.

Auch sollen bereits geringe Mengen das Risiko eines Schlaganfalls oder einer Thrombose signifikant reduzieren. Den Ingwer über einige Wochen regelmäßig als Tee zu konsumieren wird auch Asthmatikern empfohlen.

Darüber hinaus hilft eine Kompresse aus Ingweraufguss, die man über Muskeln und Gelenke legt, bei Schmerzen nach Überanstrengung. Rheuma und einer aufkommenden Erkältung begegnet man indes am besten mit einem Ingwervollbad, bestehend aus einem starken Aufguss einer halben Knolle und einem Salzkristall. In einem solchen Heilbad sollte man jedoch nicht länger als 20 Minuten verweilen.

Für den Hausgebrauch empfiehlt es sich, eher dicke als lange Ingwerwurzeln zu kaufen und sie zuhause in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank aufzubewahren. Konserviert wird der Ingwer nach dem Waschen, Schälen (sofern gewünscht), Würfeln und Trocknen am besten in luftdicht verschlossenen Gläsern. Sodann getrocknete Knollenteilchen könne zu Pulver verrieben werden.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Erforschen und Probieren weiterer Anwendungsmöglichkeiten des Ingwers!

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