
Kraut des Monats Mai
Neue Kraft nach einem bärigen Winterschlaf
In Form von knospenden Bäumen und Sträuchern, bunten Frühblühern und dem leichten Frühlingsgrün erster Blätter und Gräser begegnet man dem Frühling auf Schritt und Tritt in Gärten und Parks, auf Wiesen und in Wäldern. Ein nicht minder wichtiger Frühlingsbote, der eher im Geheimen in schattigen Auen, an Bächen und in Schluchten zu finden ist, ist unser Kraut des Monats Mai. Der von vielen als Wildgemüse geschätzte Bärlauch erinnert mit seinem würzigen Geschmack an Knoblauch, weshalb er bei vielen auch als dessen „wildes“ Pendant gilt. Man erzählt, dass sich die Bären im Frühjahr zuerst von Bärlauch ernährten, um nach dem langen Winterschlaf ihr Vitamin- und Nährstoffdepot ordentlich aufzufüllen. Die fast in ganz Europa heimische Pflanze blüht im April und Mai und stellenweise bedecken ihre essbaren Laubblätter den gesamten Waldboden. Der charakteristische Geschmack macht den Bärlauch zu einer äußerst beliebten Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die seit jeher ein fester Bestandteil der Frühlingsküche ist. Bärlauchblätter sind vor allem zum Frischverzehr oder zum Einfrieren geeignet. Sie passen hervorragend in Butter, werden mit Öl und Kernen zu würzigem Pesto oder bereichern Quark und Joghurtdips. Was gibt es besseres, als eine starke Heilpflanze, die noch dazu hervorragend schmeckt! Besonders bekannt ist die heilende Wirkung des Bärlauch auf Blutgefäße, die durch ihn elastischer werden. Damit wirkt er vorbeugend gegen Herzinfarkt und Schlaganfall. Er ist darüber hinaus ein gutes Gegenmittel bei Bluthochdruck, bei kalten Füßen oder Händen sowie bei Kopfschmerzen und Schwindel. Bärlauch senkt den Cholesterinspiegel und wirkt antibiotisch, adstringierend, entzündungshemmend, harntreibend und krampflösend. Eine zentrale Rolle spielte der Bärlauch während des Osterbrunchs bei uns im „Kräuterberg’l“ in Form einer feinwürzigen Suppe, die unsere Küchenfee unter Beigabe von Kartoffeln, Zwiebeln und einem Klecks Sahne als echten Gaumenschmauss im Frühling präsentierte.