Italienischer Schmuck, der schmeckt

Kraut des Monats Oktober

Es ist Herbst und mancherorts ist er wunderbar golden. Gilbhart wurde der Oktober daher früher auch genannt und erinnerte im Namen an die zahlreichen goldig gefärbten Laubbäume. Mit ihm kommen aber auch kühlere Tage – und damit Zeit für gemeinsame Stunden in der warmen und gemütlichen Küche und leider auch manche Erkältung.

Unser Kraut des Monats ist beidermaßen einsetzbar – in der (nicht nur) herbstlichen Küche als Küchenkraut ebenso wie als geschätztes Heilkraut bei vielerlei Beschwerden. Sein eigentlicher Name deutet auf Herkunft und Aussehen: Die kleinen leuchtend-gelben Blüten der Italienischen Strohblume sowie die gräulich-silbernen Blätter dieses immergrünen Halbstrauches sind zu allen Jahreszeiten eine schöne dekorative Ergänzung im Garten. Das angenehme Curry-Aroma der Blätter und Blüten hat später zum bekannteren Namen Currykraut geführt. Allerdings besteht keinerlei Verwandtschaft zum Currygewürz – der bekannten Mischung aus verschiedenen Gewürzen und Kräutern – sondern nur ein recht ähnlicher Geruch und Geschmack. Der aus dem Mittelmeerraum stammende Currystrauch weist zudem eine Note von Salbei auf. Sein intensiver Geruch, welchen er den vielen enthaltenen ätherischen Ölen verdankt, ist besonders intensiv nach dem Regen.

Das Öl des Currykrautes kann durch Destillation gewonnen werden und ist in der Naturheilkunde als Immortellenöl bekannt und bei Prellungen und Verstauchungen anwendbar. Schon allein beim Einatmen sollen positive Effekte auf Körper und Geist spürbar werden. Zum direkten Verzehr ist das Öl nicht geeignet. Als Heilkraut wird Currykraut darüber hinaus bei Stress und Unruhe sowie zur Linderung von Hautbeschwerden eingesetzt und ist für seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Es findet daher auch als Salbe auf Basis der ätherischen Öle Verwendung. Bei aufkommender Erkältung empfiehlt sich ein Tee aus den frischen oder getrockneten Blüten des Currykrauts, dessen Blütezeit vom Sommer bis in den frühen Herbst hinein reicht.

In Deutschland ist Currykraut zunehmend als Würzkraut bekannt. Verwendet werden hier entweder die Blätter oder auch ganze Zweige, die ihr Aroma am besten frisch nach der Ernte in Reisgerichten, weißen Fleischgerichten wie Lamm oder Huhn sowie in Suppen und Nudel- bzw. Gemüsegerichten entfalten. Eine weitere schmackhafte Verwendung ist selbst hergestelltes Kräutersalz mit Currykraut und anderen mediterranen Kräutern wie Oregano und Thymian.

Bei uns im Landhotel ist das Currykraut in unserer Kräuterspirale – direkt am Haupteingang – heimisch. Dieser kleine „Alleskönner“ war sozusagen ein Pionier im Hotel, denn das Currykraut ist eines der ersten Kräuter, die am Kräuterberg`l gepflanzt wurden. Seitdem versendet es dort seinen angenehmen Duft und verwöhnt unsere Gäste kulinarisch am Morgen, denn es hat inzwischen einen festen Platz in eigenen Kräuterkreationen im Herzen unserer Hotelküche gefunden.