Vitamine im Winter

Auch im Winter sorgt die Natur für gesunde, grüne Überraschungen – hier und da setzt sie grüne Farbtupfer, die unter dem Schnee zu finden sind.
Das Löffelkraut zählt zu den Kräutern, die immer frisch vorhanden sind, selbst wenn die Bäume ihr Laub verloren haben und sich alle anderen Pflanzen gänzlich zurückgezogen haben.

Das Löffelkraut ist ein ganzjähriger Vitaminspender, der sogar bei Frost geerntet werden kann. Seinen Namen hat das Löffelkraut seinen löffelförmigen Blättern zu verdanken. Löffelkraut braucht salzhaltige Böden und ist daher vor allem in Küstenregionen zu finden. Es ist ein Heilkraut der Seefahrer, welches sie auf ihre langen Reisen mitgenommen haben, um Mangelerkrankungen vorzubeugen, denn das Löffelkraut ist reich an Vitamin C.

Der scharfe, kresseartige Geschmack kommt von den gesunden Senfölen, die im Löffelkraut enthalten sind.
Die Blätter werden frisch verwendet als Brotbelag, sorgen für Abwechslung in Wintersalaten und Kräuterquarks oder dienen als grünes Topping für herzhafte Speisen und wärmende Suppen. Gepresstes Löffelkraut ist ein leckeres Frischgetränk.
Ganz nebenbei kurbelt das Löffelkraut unseren Stoffwechsel an und unterstützt unsere Leber. Auch unser Blut bekommt durch das Löffelkraut eine Reinigungskur. Es ist gut zu wissen, dass die Natur auch im Winter ihre heilenden Kräfte für uns Menschen entfaltet.

Wenn Sie dem Löffelkraut einen kühlen und feuchten Platz geben, dann gedeiht dieses Heilkraut sogar ganzjährig in Ihrem Garten. Die Aussicht auf honigduftende, schneeweiße Blüten, die das Löffelkraut im Frühjahr hervorbringt, lässt den kalten Winter ganz schnell vergehen und unser Herz erwärmen.

Zauber & Weihnacht

Der Beifuß, der heute oft als Unkraut empfunden wird, zählte vor Jahrhunderten zu den bedeutendsten Heilpflanzen.

Unsere Vorfahren reduzierten die Heilpflanzen nicht auf deren Inhaltsstoffe, sondern nahmen sie in ihrer Gesamtheit, Schönheit und ihrem Wesen wahr. Beifuß war einst eine magische Zauberpflanze, ja sogar eine heilige Pflanze, denn sie galt als Mutter aller Heilkräuter.

Beifuß ist der Göttin Artemis geweiht, die als Herrin über die wilden Tiere wacht.

Ein uralter Brauch der Indianer war es, den Beifuß zu verräuchern. Der Beifuß-Rauch öffnet den Geist, vertreibt negative Einflüsse, klärt, reinigt und zentriert. In der chinesischen Heilkunde wird der Beifuß noch heute in ähnlicher Form verwendet, bekannt ist vor allem der Bereich der Moxabehandlung.

Die Mutter aller Heilkräuter ist auch ein Heilkraut für die Mütter. Der Beifuß ist ein altes Hebammenkraut. Im Geburtsprozess wurde er in Form von Räuchern oder Tee eingesetzt. Er wirkt öffnend, entkrampfend und schmerzlindernd. Zu beachten ist jedoch, dass die Anwendung nur zur Geburt und nicht in der Schwangerschaft erfolgen sollte, denn der Beifuß hat eine geburtseinleitende Wirkung.

Der Name Beifuß weist auf eine weitere Verwendung der Pflanze hin. Beifuß wurde bei Fuß getragen und war ein Begleiter für Wanderer. Frisches Kraut in die Schuhe gelegt oder an die Füße gebunden, macht müde Füße wieder munter und soll vor Gefahren schützen.

Einreibungen mit Beifußöl sind wohltuend und helfen bei Rheuma und Gicht.

Die im Beifuß enthaltenen Bitterstoffe aktivieren die Verdauungssäfte und unterstützen Leber und Galle bei der Verdauung schwerer Speisen.

Heute ist der Beifuß als Würz- und Küchenkraut vor allem in der Weihnachtszeit bekannt. Die einst magische Zauberpflanze verzaubert die Weihnachtsgans mit aromatischem Duft und einzigartigem Geschmack. Lassen Sie es sich munden, bleiben Sie gesund und Ihnen frohe Weihnachten.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/beifu%C3%9F-artemisia-vulgaris-170811/