Zauber & Weihnacht

Der Beifuß, der heute oft als Unkraut empfunden wird, zählte vor Jahrhunderten zu den bedeutendsten Heilpflanzen.

Unsere Vorfahren reduzierten die Heilpflanzen nicht auf deren Inhaltsstoffe, sondern nahmen sie in ihrer Gesamtheit, Schönheit und ihrem Wesen wahr. Beifuß war einst eine magische Zauberpflanze, ja sogar eine heilige Pflanze, denn sie galt als Mutter aller Heilkräuter.

Beifuß ist der Göttin Artemis geweiht, die als Herrin über die wilden Tiere wacht.

Ein uralter Brauch der Indianer war es, den Beifuß zu verräuchern. Der Beifuß-Rauch öffnet den Geist, vertreibt negative Einflüsse, klärt, reinigt und zentriert. In der chinesischen Heilkunde wird der Beifuß noch heute in ähnlicher Form verwendet, bekannt ist vor allem der Bereich der Moxabehandlung.

Die Mutter aller Heilkräuter ist auch ein Heilkraut für die Mütter. Der Beifuß ist ein altes Hebammenkraut. Im Geburtsprozess wurde er in Form von Räuchern oder Tee eingesetzt. Er wirkt öffnend, entkrampfend und schmerzlindernd. Zu beachten ist jedoch, dass die Anwendung nur zur Geburt und nicht in der Schwangerschaft erfolgen sollte, denn der Beifuß hat eine geburtseinleitende Wirkung.

Der Name Beifuß weist auf eine weitere Verwendung der Pflanze hin. Beifuß wurde bei Fuß getragen und war ein Begleiter für Wanderer. Frisches Kraut in die Schuhe gelegt oder an die Füße gebunden, macht müde Füße wieder munter und soll vor Gefahren schützen.

Einreibungen mit Beifußöl sind wohltuend und helfen bei Rheuma und Gicht.

Die im Beifuß enthaltenen Bitterstoffe aktivieren die Verdauungssäfte und unterstützen Leber und Galle bei der Verdauung schwerer Speisen.

Heute ist der Beifuß als Würz- und Küchenkraut vor allem in der Weihnachtszeit bekannt. Die einst magische Zauberpflanze verzaubert die Weihnachtsgans mit aromatischem Duft und einzigartigem Geschmack. Lassen Sie es sich munden, bleiben Sie gesund und Ihnen frohe Weihnachten.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/beifu%C3%9F-artemisia-vulgaris-170811/