Schutz vor Unheil

Die Schlehe, auch Schwarzdorn genannt, gilt als magische Schutzpflanze.

Unsere Vorfahren haben sie deshalb oft in den bis zum 6. Januar dauernden Raunächten verräuchert.

Die Schlehe ist eine Heckenpflanze, die sich mit Hilfe ihrer langen spitzen Dornen gegen alles Unerwünschte wehren kann. So glaubte man, dass die Schlehe auch den Menschen vor Krankheit, Unheil, Blitz und Feuer schützen kann.

Schlehen wurden zusammen mit anderen Schutzsträuchern um menschliche Siedlungen herum gepflanzt und stellten damit die Grenze zwischen Mensch und Wildnis dar.

Schlehenhecken bieten Rückzugsmöglichkeiten und sind zugleich Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere.

Die Rinde der Schlehe kann zum Färben von Stoffen und Wolle verwendet werden.

Im April erblühen unzählige kleine weiße Blütensternchen und lassen die Schlehe ganz in Weiß erstrahlen. Die Schlehenblüten verströmen einen mandelartigen Duft und ihr Geschmack erinnert an den der Bittermandel. Eine Überlieferung besagt, dass man die ersten drei Schlehenblüten des Jahres essen soll damit man gesund bleibt.

Die Blätter der Schlehe bilden sich erst nach den Blüten heraus.

Der Tee aus den Schlehenblüten wirkt blutreinigend und stärkend, auch leicht abführend.

Aus den schneeweißen Blüten entwickeln sich bis zum Herbst die nachtblauen kleinen Beeren. Diese enthalten vor allem Vitamin C.

Die Beeren, die zu den Steinfrüchten zählen, werden nach den ersten Frösten im Oktober/November gesammelt. Der Frost mildert den herben, leicht säuerlichen Geschmack etwas ab. Verarbeitet werden die Beeren zu Saft, Likör oder Fruchtaufstrichen.

Mit etwas Glück kann man mancherorts die Beeren auch jetzt noch ernten und sich mit der Schlehe Schutz und Immunkraft für den Winter ins Haus holen.

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